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Zum ersten Mal habe ich sie in Thailand gegessen - in einem gelben Curry. Süßkartoffeln! Gebraten und in Würfeln. Soweit ich es analysieren konnte, waren in der Soße Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer, fein gehackt und vorher in Öl angeschwitzt. Paprika in Streifen habe ich entdeckt, Kokosmilch und Kokosblütenzucker herausgeschmeckt, Brokkoliröschen gesehen, auf die ich hätte locker verzichten können. Wer braucht Brokkoli? „Für den, der‘s mog, ist des des Hechste“, wie es in Bayern heißt. Ich brauch‘ ihn nicht.
Seit dieser ersten asiatischen Kostprobe liebe ich Süßkartoffeln. Ich habe inzwischen gelernt, was man noch alles daraus machen kann. Ein Püree natürlich oder einen Stampf, ganz verschiedene Suppen und Auflauf mit Feta. Man kann die Süßkartoffeln mit allerlei Köstlichkeiten wie Kichererbsen, verschiedenem Gemüse und Frischkäse füllen oder als Beilage zu Fleisch- und Geflügelgerichten vorsehen. Den amerikanischen Thanksgiving-Truthahn begleiten fast immer gebackene Süßkartoffeln.
Kuchen und Pommes
Die farbenfrohen Süßkartoffeln enthalten im Vergleich zu ihren entfernten Verwandten, den Kartoffeln, und zum Mais eine Menge Vitamin A und E, mehr Beta-Carotin, Vitamin B 2 und Calcium. Zugegebenermaßen auch mehr Zucker, aber kaum mehr Kalorien. Sie sind voller Antioxidantien und stärken offenbar das Immunsystem. Ich schreibe das, offen gestanden, alles nur auf, um triftige Gründe für den eifrigen Verzehr von Süßkartoffeln zu finden. Aber was soll‘s: Sie schmecken und fertig.
Jetzt kommen wir mal zu den Specials. Der Hammer sind Südstaaten-Süßkartoffeln. Gebacken und bestrichen mit Avocado-Frischkäse, belegt mit gerösteten weißen Bohnen und einem pochierten Ei. On top gibt man Kräuter und geröstete Nüsse, wenn man mag und Zeit dafür hat. Crazy: Sweet Potato Cheesecake. Der Boden wie üblich aus Keksen und Butter machen, darauf dann Süßkartoffelpüree vermengt mit Frischkäse, Sauerrahm, Eier, Zucker und etwas Speisestärke. Das kann man jahreszeitlich passend würzen.
Für mich aber sind das absolute Highlight Pommes Frites oder Wedges aus Süßkartoffeln. Da werde ich schnell schwach … Und sie sind wirklich blitzartig gemacht. Kartoffeln in die gewünschte Form bringen, mit etwas in Wasser aufgelöster Speisestärke ummanteln, in Salz, gutem Öl und Kräutern wenden, auf dem Blech richtig kross backen. Da brauche ich gar nichts mehr dazu - nur ein bisschen Mayo vielleicht und einen Salat. Kalorienarm ist das nicht. Aber ich kann ja danach Brokkoli essen. Wenn es sein muss
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