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Natürlich, es ist nicht leicht, über Kunst zu schreiben – besonders über die Kunst der Gegenwart. Je ungegenständlicher, abstrakter, konzeptioneller sie gerät, umso schwieriger wird es, Gedanken über sie in Worte zu fassen.
Doch einige Vertreter der Deutungs-, Präsentations- und Verkaufsbranche meinen, es sich dadurch leicht und ihrem Publikum schwer zu machen, dass sie ebenso aufgebauschte wie inhaltsarme Texte verfassen: Wolken des Nichts, sinnfreies Glänzen, raunender Blödsinn. Wahrscheinlich gibt es sogar Schreibprogramme dafür: artificial nonsense on art. Manchmal weist übrigens das Geschwurbel, das ein Kunstwerk umgibt, darauf hin, dass dieses nicht ganz so toll gelungen ist. Ob das ein Kriterium für gelungene Kunst sein könnte: Worüber sich so gar nichts Nachvollziehbares schreiben lässt, ist ästhetisch problematisch?
So dachte ich, als ich jüngst ein viel zu großes, viel zu dünnes Kunstwerk betrachtete, vor dem eine Erklärtafel aufgestellt war, die alles behauptet und deshalb nichts sagt. Mein Zartgefühl verbietet es mir, die Namen der Künstlerin und des Ausstellungsortes zu nennen. Es ist ja auch nur ein Beispiel unter vielen.
P.S.: In dieser Woche habe ich mich auf der empfehlenswerten Website der evangelischen Zeitschrift „zeitzeichen“ über die alte Frage geäußert, wie politisch die Kirche sein sollte oder nicht. Wer mag, klicke hier.