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Der Kaffee-Ersatz, der am Weg wacht: Wegwarte (Cichorium intybus)
Ein spindeldürres, fast blattloses Geschöpf – aber mit knallblauen Blüten! Wer allerdings erst spät an einem heißen Tag vorbeikommt, sieht wieder nur das dürre Gerüst. Denn bei Wärme schließt die Wegwarte ihre Blüten schon mittags, für immer. Die Blüten für den nächsten Tag sind natürlich schon in Vorbereitung. Zur Freude der Hosenbiene, die auf die Wegwarte spezialisiert ist und tatsächlich so was wie Hosen anhat: einen dichten Pelz an den Hinterbeinen. So heikel die Wegwarte mit ihren Blüten ist, so hart im Nehmen ist ihre Wurzel. Sogar mit Streusalz kommt sie zurecht. Bitter schmeckt diese Wurzel, und genau deshalb interessierten sich unsere Vorfahren dafür. Geröstet und gemahlen konnte man damit teuren Kaffee strecken oder auch ganz ersetzen. In Getreidekaffee wie „Caro“ oder „Linde’s“ ist auch heute noch ein Anteil Zichorienpulver.Marianne Golte-Bechtle, entnommen aus "Was blüht denn da?", Kosmos-Verlag
Auf unseren Alltagswegen laufen wir dauernd ahnungslos an irgendwelchem Grünzeug vorbei: Ein Garten Eden in Mini! Auch Sie werden diese Pflanzen beim nächsten Gang ins Büro, zur Hundewiese oder Kita erkennen. Die Zeichnungen enstammen dem Buch: Marianne Golte-Bechtle, Detailzeichnungen Roland Spohn, entnommen aus "Was blüht denn da", Kosmos Verlag
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