Kevin Dors, 35: "Um die Ecke denken, das ist eine meiner Stärken"
Kevin Dors, 35: "Um die Ecke denken, das ist eine meiner Stärken"
Tara Wolff
Nicht zappelig, aber unkonzentriert
Endlich ist klar: Er hat ADHS
Diagnose ADHS. Jetzt kann Kevin Dors sich endlich seine innere Unruhe erklären – ­und vieles in seinem Leben zum Besseren verändern
26.04.2023
3Min

Kevin Dors, 35:

Vor einem Jahr habe ich die Diagnose ADHS ­bekommen. Das hat mich umgehauen, ich dachte immer, nur kleine quengelige Jungs hätten die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyper­aktivitätsstörung. Ich bin eher ruhig, nicht zappelig. Ich wusste nicht, dass es auch den Krankheitstyp gibt, der äußerlich still wirkt, dafür aber innerlich total unruhig ist.

Die Diagnose kam durch ein Schlüsselerlebnis, das ich bei meiner Arbeit hatte. Ich arbeite als ­Programmierer und hatte an einem Montagmorgen einen Termin für ein Online-Meeting mit einem Kunden. Kurz vor dem ­Gespräch hatte ich einen Blackout, mein Kopf war leer, ich musste das Meeting absagen. Ich war total verun­sichert, hatte Angst, es könnte etwas Lebensbedrohliches sein, vielleicht sogar ein Tumor, und bin zum Neurologen gegangen. Er hat mich gründlich durchgecheckt und dann ADHS diagnostiziert.

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