Pro und Contra: Die Ukraine muss mit Russland verhandeln
Annalena Baerbock, Bundesaussenministerin, und Sergej Wiktorowitsch Lawrow, Minister fuer Auswaertige Angelegenheiten der Russischen Foederation, geben eine gemeinsame Pressekonferenz nach dem Gespraech. Moskau, 18.01.2022. Copyright: Janine Schmitz/ photothek.de
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Öfter mal nach Ursachen und Interessen fragen!
In der internationalen Politik geht es um Interessen und nicht um Werte, meint unsere Autorin Anne Buhrfeind. Für sie ist klar: Frieden kann nur am Verhandlungstisch geschaffen werden. Die chrismon-Reihe "Pro und Contra".
Portrait Anne Buhrfeind, chrismon stellvertretende ChefredakteurinLena Uphoff
15.12.2022

Vorab: Natürlich ist der Angriff Russlands auf die Ukraine ein Verbrechen. Aber soll dieser Krieg auch das Ende der Diplomatie sein? Hoffentlich nicht! Neulich wurde wieder geredet: In Łódź trafen sich die Außenminister*innen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, um über den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitslage in Europa zu sprechen. Hörte sich erst mal gut an, aber leider war der russische Vertreter gar nicht dabei. Polen hatte ihn nicht einreisen lassen, so wollten es die Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union.

Lesen Sie hier die Gegenposition: Krieg darf sich nicht lohnen

Tatsächlich kann man fragen, ob Sergej Wiktorowitsch Lawrow ein empathischer und zugänglicher Gesprächspartner gewesen wäre. Sicher nicht. Aber gar nicht mehr mit den Russen zu sprechen, das kann auch keine Lösung sein. Denn Frieden schafft man meistens nicht mit Waffen, sondern mit Waffenstillstand. Und Waffenstillstandsverhandlungen müssen geführt werden, da müssen Diplomatinnen und Diplomaten ran, Vorschläge, Narrative, Kompromisse entwickeln. Wir können nur hoffen, dass sie längst daran arbeiten, und zwar ernsthaft. Dass die Zeitungsleserin davon wenig erfährt, liegt in der Natur der Sache.

Und doch würde sie in den Medien gern einfach mal wenigstens diese Hoffnung geteilt sehen. Säbelrasseln auf fast allen Kanälen. Aufrüstungsforderungen. Vernichtungskrieg-Rhetorik. Und der Präsident Selenskyj erlässt ein Dekret gegen Verhandlungen mit Russland. Wer darüber entgeistert ist, gilt schnell mal als Putin-Versteherin oder als mindestens naiv. Aber ist es wirklich so dumm, an den Verhandlungswillen zu appellieren? Was ist die Alternative? Krieg bis zur bedingungslosen Kapitulation? Gegen eine Oligarchenrepublik mit gigantischem Atompotenzial. Leute!

Eine Oligarchenrepublik ist die Ukraine auch. Wir Zeitungsleserinnen und Fernsehzuschauer bekommen viel zu oft die "bösen Russen" präsentiert und die Ukrainer als lupenreine Demokraten. Wir sollten öfter mal nach Ursachen und Interessen fragen und nicht gleich ins Kriegsgeheul einstimmen. In der internationalen Politik geht es immer um Interessen, nie um Werte. Wer das Gegenteil behauptet, lügt. Sagte Egon Bahr, 2013, als die Ostpolitik der SPD noch nicht als Fehler galt.

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Die Ursachen für den Konflikt, sind die Provokationen des Westens, dabei wird immer offensichtlicher, dass der Westen zunehmend Probleme bekommt, mit den assimilierten Ländern des ehemaligen Ostblocks, derzeit vor allem Polen, Ungarn und zukünftig die Ukraine (wenn ...).

Mensch braucht keine Globalisierung (die Kolonialismus ist) des "freiheitlichen" Wettbewerbs, sondern eine wirklich-wahrhaftig menschenwürdige und gottgefällige/vernünftige Befriedung, hin zur globalen Gemeinschaft in globalem Gemeinschaftseigentum OHNE wettbewerbsbedingte Symptomatik, doch immernoch beherrscht das parlamentarisch-lobbyistische Marionettentheater die "Demokratie des imperialistisch-faschistischen Erbensystems".

Putins Argumente zu wiederholen ist nicht nur gefährlich, sondern zeigt auch das Fehlen von jedem Wissen über menschliche Eigenschaften. STOLZ, GELD, GELTUNGSSUCHT und ALLMACHTSPHANTASIEN sind die Triebe, die alle Anderen verachten. Ginge es danach, würde letztlich nur Einer übrig bleiben, der sein Diktat als Verhandlung begreift. Wir haben uns mit "Ich bin doch nicht blöd" mit dem niedrigsten Preis in Putins Gasfalle locken lassen. Gelernt wird daraus nichts, solange man nicht der Vernunft, sondern dem Markt und damit Geld, Gier, Geiz und Genuss die Macht überlässt. Mit diesen Eigenschaften sind wir einer "Self fullfilling prophety" ausgeliefert. Der Markt ist Freund und Feind. Entscheidend ist, was der Einzelne anbieten kann und andere unbedingt haben wollen. Wer das nicht begreift, der kennt auch seinen eigenen Namen nicht.

Liebe LeserInnen,
Es ist sehr wichtig, das sich unserer Politiker nicht vom Ukrainischen Präsidenten Selensky zu gefährlichen Handlungen drängen lassen.
Ich gebe es zu das ich Selensky gegenüber sehr misstrauisch bin; denn seine Forderungen sind schon richtiges Öl ins Feuer gießen und dieser Mann provoziert sehr und kann am Besten eines: Fordern und diplomatischen Angeboten fernbleiben..
Man denke nur an das Luftraumsperren und an den November 2022 als er behauptet hat, dass Russland ein polnisches Dorf angegriffen haben(In Wahrheit waren es Ukrainische Abwehrraketen..)
Bin sehr wütend und sehr traurig das es bei uns in Deutschland Parteien gibt, die regelrechte Kriegstreiber sind und die Null Ahnung von Diplomatie haben
Am Besten wäre wenn die Ukraine geteilt wird und es sozusagen 2 Sieger gibt: Die Ukraine hat einen Teil und Russland einen Teil und die Krim-Halbinsel lässt man den Russen auch!
Man sollte die Atomwaffendrohungen die vom Kreml ausgehen einfach ernst nehmen und nichts verharmlosen. Provozieren darf nicht mehr sein; das Streben nach Friedensverhandlungen sollte das A und das O sein
Finde es unverschämt dass manche behaupten ,unser Bundeskanzler sei ein "Zauderer und starrsinnig" Ich bin froh das er besonnen ist!!
Erst will Selensky und sein Botschafter die Marder-Panzer, dann will er sofort die Leopard Kampfpanzer.. WAHNSINN!! Sogar die Forderung nach Kampfflugzeugen las ich schon.. Eines Tages sollen wohl noch unsere deutschen Soldaten in die Ukraine und im Sarg heimkommen? NEIN, niemals darf das sein!!
Keiner möchte das unsere Kinder keine Zukunft mehr haben, keiner will das unsere Städte ein zweites Mariupol oder gar ein zweites Hiroshima werden!
Ich bete für den FRIEDEN!!
Lieber Gott bitte schenke Frieden und das die Verantwortlichen gute Weg finden um zum Frieden zu gelangen!!

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Angenehm differenzierte Betrachtung nicht nur gefühlig , gern mehr auch zu anderen Themen.

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KEIN GLAUBE GARANTIERT FRIEDEN

Macht und Religionen haben sich in der Geschichte immer gegenseitig beflügelt, mit Argumenten versorgt und die Verführten zum Kampf befohlen. Unser Gott oder Geld
muß siegen. Sind Ziel oder Niederlage erreicht, haben alle Kriege ein Ende. Bis der nächste beginnt, weil Rache und Schmach bestehen bleiben und das Unrecht auf Dauer zu besiegeln ist. Die Pausen sind weder Trost noch Einsicht, aber quasi ein Naturgesetz (bisher). Ist damit der schnelle Tod besser als die Angst oder das Warten auf die Hölle, die niemand beweisen kann? Insgesamt ein Spiel der Religionen mit dem Glauben an zu viel Unbekanntes, damit die Kasse stimmt.

Untröstlich bis verbrecherisch ist es, den unvervesserlichen Agressor Putin mit Anerkennung als Partner zu goutieren, bis der dann das Ergebnis mit dem Flugzeug und Vertrag "prigoschiniert", bzw zum Absturz bringt. Wären andere dem Putin-Wohlwollen gefolgt, unsere Regierung wurde ja mit dem "Offener Brief" von EMMA-Schwarzer und 1 Mio. Unterschriften (incl. EKD) an Scholz dazu von den "Guten" und besonders Intelligenten aufgefordert, wären auch wir am Ende. Wo ist die Entschuldigung von EMMA, von der EKD von den vorangehenden Verführern, denen wir im Glauben folgen sollen? Politik ist nicht so gefahrlos wie Religion. Mit der man jeden Unsinn (ewiges Leben im Paradies oder Fegefeuer, Queer in alle Richtungen, Wiedergeburt, 99 Jungfrauen zur Belustigung) mit der Angst vor dem Tode und dem Abstieg in die Hölle teuer verkaufen kann. Ohne Angst kein Tanz vor denen, die vieles versprechen und bezahlen lassen, aber keinen Lieferschein ausstellen können. Ockenga.