Anfang September musizierten die Tschechischen Philharmoniker auf einer schwimmenden Bühne: "Die Moldau" von Bedřich Smetana auf der Moldau, dem Fluss. Ein Konzert anlässlich der Tschechischen EU-Ratspräsidentschaft. Die Eintrittskarten waren ausverkauft, viele lauschten kostenlos von Brücken, Ufern und Booten den weltberühmten Klängen, das Dahinfließen des Flusses im Blick, das Spiegeln der Lichter im Wasser, inmitten der traumhaften Kulisse der Stadt. Außerdem erklangen Antonin Dvořáks Karneval-Ouvertüre und Ludwig van Beethovens Ode an die Freude. Titel des Abends: Konzert für Europa. Gänsehaut. Europa pur. Musik verbindet.
Elisabeth Veronika Förster-Blume
Zu Beginn des Konzertes wurde die Gedächtnisglocke geläutet. Sie erinnert an die 9801 eingeschmolzenen und beschlagnahmten Glocken in Böhmen und Mähren während des Zweiten Weltkriegs. Gleichzeitig bleibt auch im schönen Prag das schicksalsträchtige Jahr 1968 nicht vergessen. Und die Unterstützung für die Ukraine ist sehr breit und klar, auch wenn es kürzlich eine große Gegendemo gab.
Ökumene zeigt sich im Schulalltag
Nicht nur die Musik und die EU-Ratspräsidentschaft verbinden. An der Deutschen Schule Prag lernen Schülerinnen und Schüler aus über 20 Nationen zusammen – auch ukrainische und russische Kinder. Im Ökumenischen Religionsunterricht unterrichten seit zehn Jahren der katholische Auslandspriester und die evangelische Auslandspfarrerin zusammen. Auch da sind manchmal Gänsehaut Momente.