Warum eigentlich Bart tragen?
Karl Marx & Friedrich Engels über Gesichtsbehaarung, das Manifest und "den Markt"
Voland&Quist/Tim Jockel
Gregor Stockmann
22.10.2020

Engels: Wird es im Kommunismus noch Haarausfall geben?

Marx: Nach meinen Berechnungen nicht.

Engels: Und Cellulite?

Marx: Ja, aber im Zuge der Gleichberechtigung auch bei Männern.

Engels: Warum erwähnst du das dann nicht im "Manifest"?

Marx: Ich wollte nicht zu sehr auf die Pauke hauen, sonst wird man schnell unglaubwürdig.

Engels: Hättest du gedacht, dass Gesichts­behaarung noch mal modern wird?

Marx: Das hat hoffentlich nichts mit uns zu tun.

Engels: Die Hipster glauben wahrscheinlich, dass ein Vollbart gegen Vogelgrippe, Fein­staub und Mikroplastik hilft.

Marx: Ich weiß nicht, wie man freiwillig Vollbart tragen kann.

Engels: Wieso hast du dann einen?

Marx: Weil ich sonst komisch aussehen ­würde neben dir.

Engels: Und ich habe meinen wegen dir!

Marx: Tatsächlich? Dann könnten wir uns ja auch rasieren.

Engels: Das ist jetzt aber unser Marken­zeichen, wie der Iro von Sascha Lobo.

Marx: Wir sind doch Menschen und keine Ware!

Engels: Genau die Einstellung macht uns für den Markt so interessant.

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Ich finde es nicht sonderlich sinnvoll, wenn Marx und Engels lächerlich gemacht werden. Besser wäre es, den Sinn ihres Denkens herauszustellen und als gemeinsames Ziel von Philosophie und Religion darzustellen. Sicher, Marx und Engels haben im nachhegelschen 19. Jahrhundert gedacht und geschrieben, einer metaphysikfeindlichen, positivistisch geprägten wissenschafts- und technikgläubigen Zeit, aber ihre humanistische Motivation ist doch unverkennbar. Andererseits hat es die Kirche in weit über tausend Jahre hinweg nicht geschafft, im humanistischen Sinne aktiv zu werden und bessere soziale Verhältnisse durchzusetzen, obwohl sie die Macht dazu hatte. Kurz, beide gehören zusammen, beide können und müssen sich ergänzen.

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Kongenial zum vorliegenden Text:

http://www.richterverein.de/mhr/mhr962/m96206.htm#.htm

Fritz Kurz

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Sehr geehrte Damen und Herren ,
Karl Marx und Friedrich Engels gehören niemals in eine christliche Zeitung.
Karl Marx –Der Beglücker der Menschheit? Warum sind viele Menschen diesem irrwitzigen seichten
Nichtstuer nachgelaufen und tun es heute noch. Marx verspricht in seinen Schriften bedingungsloses
Nichtarbeiten und Leistungsverweigerung. Sein persönlicher Lebensstil basierte auf Nichtstun, Hurerei,
Ausbeutung anderer und erklärter Antichrist. Er war genüsslicher Zechpreller und Meister der Geldbeschaffung:
er pflegte die Freundschaft zu seinem Mäzenen Friedrich Engels, Unternehmersohn aus Wuppertal. Seine
Auswanderung nach London war schließlich Flucht vor seinen Gläubigern wie Metzger, Bäcker und Handwerkern.

Marx war der geistige Wegbereiter des Sozialismus, des Bolschewismus und der Zentralverwaltungswirtschaft.
Und es sterben die aus, die wissen, was Kommunismus, Staatskapitalismus und Unfreiheit bedeuten. Der
Marxismus hat Millionen von Menschen im 20. Jahrhundert Leid, Elend, Armut und den Tod gebracht. Heute
bejubelt die Stadt Trier diesem Phänomen zu. Wo bleibt das Wissen und Gewissen zu diesen schrecklichen
Ereignissen?

Erst die Arbeit macht uns zu Menschen, so Professor Gerald Hüther, Neurobiologe, alles andere sind
Hirnentwicklungsstörungen, sagt dieser Wissenschaftler. Emanuel Kant hat durch die Trennung von Dein
und Mein die Grundlagen einer Philosophie des Eigentums gelegt. Er lobt dessen Bedeutung für die Entfaltung
des Menschen und den Frieden. Der private Kapitalismus hat Millionen von Menschen Wohlstand und Freiheit
gebracht, dank der Politik von Konrad Adenauer und Ludwig Erhard: Die Soziale Marktwirtschaft, es gibt nichts
Sozialeres. Unsere Werte müssen verteidigt werden. Karl Marx ist widerlegt und entlarvt.
Mit freundlichen Grüßen
Erika Müller-Querl

Sehr geehrte Frau (Unternehmensberaterin?) Erika Müller-Querl,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Leserzuschrift! Da bemühen sich Autor und Zeichner um Groteske in der Rubrik Paargespräche. Und das ruft Leserbriefe hervor, die heute kein Satiriker mehr zu schreiben wagen würde. Schöner kann die Zusammenarbeit zwischen Zeitschrift und Leserpublikum nicht mehr laufen. Also nochmals herzlichen Dank!

Lisa Müller