Begrüßungsgeld: Der Lederrock
Sophie Kirchner
"Ich hab mir schon immer gern Kleidung gekauft"
Und beim Bummeln sah Waltraud Halusa, 83, dann diesen Rock
Julia Steinigeweg
Julia Steinigeweg
20.09.2019

Ich stand ganz schön lange in der Schlange für das Geld. Und dann bin ich ein wenig herumgeschlendert. Ich habe mir schon immer gern Kleidung gekauft und dann diesen Rock gesehen. Ich erinnere mich, er war recht günstig. Solch ein Rock hätte im Osten 400 Mark gekostet.

Julia Steinigeweg

Sophie Kirchner

Sophie Kirchner, ­geboren in Ostberlin, war fünf Jahre alt, ­als die Mauer fiel. Die ­Erwachsenen um sie herum, sagt sie, seien damals so glücklich, so euphorisch gewesen – ­das habe ihr Angst gemacht. Seit 2014 ist das Begrüßungsgeld ihr Thema, sie fotografiert Ostdeutsche und deren Käufe – und fragt danach, was sie ­erlebt haben.

Man muss schon sagen, dass sich vieles zum Positiven gewandelt hat, finanziell gesehen. Aber ich musste leider mit 55 Jahren aufhören zu arbeiten, dadurch fehlen mir Rentenpunkte. Ich habe in der Kohle gearbeitet, und unser Betrieb wurde nach der Wende geschlossen. Damals haben 6000 Menschen ihre Arbeit verloren. In der Hinsicht war die Wende ein Nachteil. Mir ging es zu DDR-Zeiten als Ingenieurin aber auch nicht schlecht, muss ich sagen.

Was würden Sie sich heute kaufen, wenn Ihnen der Staat 100 Euro schenken würde?

Ich würde das Geld wahrscheinlich für eine Reise mitverwenden. Ich reise so gerne.

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