Revidiert - Geboren von der Jungfrau Maria
Revidiert - Geboren von der Jungfrau Maria
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Geboren von der Jungfrau Maria?
Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
Die Lutherbibel im Lebensalltag - Feier zum 70. Geburtstag von Landesbischof i.R. Prof. Dr. Christoph Kähler am 20.05.2014 an der Universität Jena. Foto: Jan-Peter Kasper/FSUJan-Peter Kasper/FSU
13.12.2017

Zusammenkommen deutet im Deutschen heute oft eine Beziehung zweier Menschen an, die das Bett teilen. Mit dem griechischen Wort synälthein in Matthäus 1,18 ist auf ­jeden Fall gemeint, dass beide zusammenwohnen. Diese Bedeutung findet man überall sonst, wo das Wort im Neuen Testament vorkommt. 1522 übersetzte Luther deshalb in seinem September­testament: ehe sie mit eynander zu hauß sassen.

Viele Menschen stoßen sich heute am Bekenntnis zur Jungfrauengeburt. Sie sollten wissen, biologische Wunder waren nicht gemeint. Eher dies: Jesus ist der einzigartige Beauftragte Gottes. Antiken Menschen zeigte eine Jungfrauengeburt an, dass Könige oder Philosophen Übermenschliches leisten. Wenn Jupiter Romulus und Remus zeugte, hieß das: Sie sind Göttersöhne und für besondere Aufgaben bestimmt.

Darauf weist auch die Erzählung von der Geburt Jesu im Matthäus­evangelium hin. Gott kommt zu uns. Und es geht in Erfüllung, was die Propheten angekündigt haben. Die Jungfrauengeburt ist eine unter vielen Formen, den Auftrag und das Geheimnis Jesu zu umschreiben. Das Neue Testament beschreibt die einzigartige Verbindung zwischen Gott und Jesus von Nazareth auch anders. Zum Beispiel im Johannesprolog: Das Wort ward Fleisch.

Die Lutherbibel im Lebensalltag - Feier zum 70. Geburtstag von Landesbischof i.R. Prof. Dr. Christoph Kähler am 20.05.2014 an der Universität Jena. Foto: Jan-Peter Kasper/FSUJan-Peter Kasper/FSU

Christoph Kähler

Christoph Kähler, Jahrgang 1944, leitet die Revision der Lutherbibel. Der Theologie­professor für Neues Testament war bis 2009 ­Bischof in Mitteldeutschland (zuvor Thüringen) sowie Stell­vertretender EKD-Ratsvorsitzender  
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