Margot Käßmann besuchte während ihrer Asienreise nicht nur Thailand, sondern - wie hier im Bild - auch das indische Neu Delhi
Foto: Markus Lesinski
Gut, dass sie da war
Margot Käßmann war in Thailand zu Besuch. Auslandspfarrer Ulrich Holste-Helmer hat ihren Vortrag in Pattaya ganz genau verfolgt
Foto: privat
16.04.2016

###autor###Margot Käßmann in Thailand – das war natürlich ein Promi-Event. Auch kirchenferne Deutsche ließen es sich nicht nehmen, den illustren Gast live zu sehen. Trotz zeitweise prasselnden Regens kamen über 140 Besucher zu Käßmanns Vortrag in die große, offene Halle des Begegnungszentrums der deutschen evangelischen Gemeinde in Pattaya. Es waren überwiegend Männer im Rentenalter. Der thailändische Küstenort gilt als Sündenbabel, manche sagen, es sei das größte Bordell der Welt.

Was wahrscheinlich stimmt. Und was übersehen lässt, dass es in Pattaya auch normale Menschen gibt, die dort ganz- oder halbjährig ihren Ruhestand ver­leben. Das Publikum brachte schnell die Themen zur Sprache, die die Stammtische in ­Pattaya bewegen: die angebliche Überfremdung Deutschlands durch den Islam und die Bedrohung deutscher Frauen durch junge Flüchtlingsmänner aus dem arabischen Raum. Gelassen und doch ­deutlich hielt Margot Käßmann dagegen: Nach dem Zeugnis der Bibel hätten Flüchtlinge ein Recht auf Aufnahme und Schutz. Und Deutschland sei ein reiches Land, in dem sich gerade auch Kirchengemeinden für Flüchtlinge engagieren. Was eine größere Zahl der Zuhörer mit Beifall quittierte. Aber nicht alle.

Die Reformationsbotschafterin der EKD blieb drei Tage in Thailand und sprach auch in der altehrwürdigen Chulalongkorn-Universität in Bangkok. Die Vertreter der deutschen, österreichischen, tschechischen und der Schweizer Botschaften sollten hier zusammenfassen, wie sich die Reformation auf ihre Länder ausgewirkt hat. Was dazu führte, dass sie sich im Vorfeld sehr engagiert und intensiv mit der jeweiligen Kirchen­geschichte befassten.

Margot Käßmann hat in Thailand Menschen in Bewegung gebracht – wenn auch nicht unbedingt die Vertreter thailändischer Kirchen, die kaum in Erscheinung traten, aber die hier lebenden Europäer. Gut also, dass sie da war.

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