Anglikanische Bischöfinnen gibt es bald auch in Englands Kirche
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
15.07.2014

chrismon Redakteur Eduard Kopp
Von Anfang der Debatte an gehörte Erpressung zum Programm. Konservative Synodenmitglieder drohten seit fast zehn Jahren: Sollte Frauen für das Bischofsamt in der Kirche von England, einer anglikanischen Kirche, zugelassen werden, so würden sie ihre Mutterkirche verlassen. Die Gefahr stand vor aller Augen: Immer mal wieder waren anglikanische Geistliche zur römisch-katholischen Kirche gewechselt.

Es war eine schmerzhafte Debatte, die sich allzu lange hinschleppte und sich deshalb zu einer Kirchenkrise auswuchs. Bereits 2005 hatte die Synode einer Bischofsweihe für Frauen grundsätzlich zugestimmt. Danach ging es um die erforderlich Änderungen im Kirchenrecht. Um sie zu beschließen, bedarf es einer Zweidrittelmehrheit. Dieses hohe Quorum war der Hebel für die Gegner der Frauenordination ins Bischofsamt. Sie verhinderten einen ersten Gesetzesentwurf in der Generalsynode im November 2012.

Aber nur etwa ein Fünftel aller Kirchenmitglieder hat Einwände gegen Frauen im Bischofsamt. Ihre Wortführer in der Synode scherte das wenig. Sie nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten, den Aufstieg der Frauen zu verhindern. Ihr theologisches Argument, auch untern den Aposteln der Bibel habe es keine Frauen gegeben, zog da schon lange nicht mehr. Und es ist auch irrelevant.

Anglikanische Bischöfinnen gibt es in zahlreichen Ländern, zum Beispiel in den USA, in Kanada und Neuseeland. Dass die englische Mutterkirche nun endlich in einer Stunde der Vernunft diesen Schritt nachvollzog, ist Grund zu Hoffnung. Zwar sind die Spaltungsdrohungen noch nicht vom Tisch, aber der Frieden könnte zurückkehren – bis die Wahl einer Frau dann tatsächlich bevorsteht.

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Es ist ja bemerkenswert, daß die anglikanische Kirche sich so öffnet.
Aber müssen die Bischöfinnen ausstaffiert wie im Kasperletheater auftreten.
Die gezeigten Ornate wirken auf mich lächerlich, warum muß den Männern alles nachgemacht werden? Eine sachliche Kleidung würde doch einen viel seriöseren Eindruck als dieser äußerliche Schnickschnak hinterlassen.