Wer mit Kindern zusammenlebt, kennt das: Irgendwann ist die Lego-Phase vorbei, und das Kinderzimmer mutiert zu einem Imperium der dritten Art, an den Wänden Fotos und Poster aus dem Filmepos „Star Wars“. Das Kind selbst verwandelt sich in einen Späher – immer auf der Suche nach neuen Fanartikeln. In den USA gibt es da natürlich besonders viel zu holen. Bei einer Shoppingtour durchs winterliche New York schleifte mich mein Sohn, 13, zur hell erleuchteten Weihnachtsabteilung. Der Bösewicht Darth Vader stand dort mit Nikolausmütze hinter einem bunt beleuchteten Todesstern. Im Hintergrund erklang leicht blechern die Star-Wars-Titelmelodie. Die Batterie, schon ein bisschen schlapp, zog die Takte quälend in die Länge. Doch mein Ältester war begeistert. Er sagte mit tief verstellter Stimme: „Möge die Macht mit dir sein!“, das ist der typische Star-Wars-Gruß, und machte das Friedenszeichen.
###mehr-extern###Ich nehme es gelassen. Die religiöse und pubertierende Sinnsuche führt so manche Jugendliche zu den Sternenkriegern. Gebannt verfolgen sie die Figuren auf ihren Abenteuern im Kampf von Gut und Böse. Die Suche nach dem richtigen Weg muss dort ja nicht enden. „Möge die Macht mit dir sein“? Ein wenig erinnert mich das auch an: „Gott mit dir.“
Foto: Mirjam Gross
Miriam Groß ist Pfarrerin an der St.-Pauls-Kirche in New York
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