Foto: Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen
Auf Spurensuche
2017 sollen Lutherfinder Reformationsorte in ganz Deutschland zeigen. In Thüringen klappt das schon
07.03.2014

Ablass heißt auf Englisch „Indulgence“, und „Diet of Worms“ ist keine Ernährungsvorschrift, sondern der Reichstag. Inzwischen kennt Birgit Messerschmidt solche Vokabeln. Bis zum Reformationsjubiläum rechnen die Kirchen mit steigendem Touristenandrang. Deshalb hat die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen „Lutherfinder“ ausgebildet, die den Gästen Stätten der Reformation zeigen – zum Beispiel das Augustinerkloster in Erfurt, in dem Martin Luther von 1505 bis 1511 lebte.

###mehr-extern###Dass der Reformator nicht immer schon evangelisch war – weil es diese Konfession ja noch nicht gab –, sei manchen Besuchern aus dem säkularen Thüringen gar nicht bewusst, sagt Messerschmidt. Wie die meisten der Lutherfinder arbeitet sie auch als Stadtführerin. „Als Lutherfinder unterwegs zu sein, ist trotzdem anders: Wenn die Gäste wollen, halte ich vor Ort auch eine Andacht“, sagt Messerschmidt. Die Ausbildung zum Lutherfinder umfasst 90 Stunden Unterricht und eine Prüfung. Sie ist für alle Interessierten offen. Zurzeit gibt es nur Kurse in Sachsen-Anhalt, aber Städte wie Worms, Zürich und Augsburg wollen nachziehen.