Junge Wilde
Matthias Pabst
24.09.2021

Audiorezension: Revolutionary Icons

Amy Winehouse, Jimi Hendrix, David Bowie, Frank Zappa und Stevie Wonder – alle stehen für eine Musik, die Neues wagte, Grenzen überschritt und die Fans manchmal auch verschreckte. So ähnlich wie knapp 200 Jahre früher Ludwig van Beethoven. Das Musikerduo Jaques Ammon am Klavier und Eckart Runge am Cello hat den frühen und die späteren Stars jetzt musikalisch miteinander verbunden – auf ihrer neuen CD "Revolutionary Icons", zum Beispiel das "Back to Black" von Amy Winehouse im Beethoven-Stil.

Matthias Pabst

Hans-Gerd Martens

Hans-Gerd Martens ist stellvertretender Chefredakteur beim Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn). Er ist Jahrgang 1957, geboren in Rastede bei Oldenburg. Studium: Politikwissenschaft, Neuere Geschichte, Publizistik und Journalismus in Münster und Hannover. Danach berufliche Stationen als freier Mitarbeiter beim NDR, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hohenheim und Redakteur bei medien aktuell (einem Medieninformationsdienst in Hamburg).

Ammon und Runge sagen, allen Künstlern auf ihrer CD sei es darum gegangen, Bestehendes umzukrempeln: "Wir wollen nicht Amy Winehouse mit Beethoven vergleichen, aber gegenüberstellen. Da stecken beiderseits unwiderrufliche, unerbittliche Messages dahinter. Und gleichzeitig verstecken sich beide hinter Masken, um Fragilität zu verdecken, die sich trotzdem in der Musik wiederfindet." Auch Jimi Hendrix verstörte mit seinem revolutionären Gitarrenspiel immer wieder die Rockmusikszene. Nach seinem frühen Tod wurde er endgültig zur Legende. Auf der CD: Sein "Purple Haze" ohne Gesang, dafür mit Cello und Klavier.

Einige Ideen hätten sie nicht für möglich gehalten

Die Musik von Jimi Hendrix ist mit Ausnahme einiger Hits immer noch herausfordernd für viele Ohren. Frank Zappa erging es nicht anders. Massengeschmack war nicht so sein Ding. Auch bei ihm bestätigen Ausnahmen die Regel. Bobby Brown schaffte es sogar auf Platz vier in den deutschen Charts. Zappa beschäftigte sich viel mit neuer Musik, als Jugendlicher hörte Edgar Varèse, Bela Bartok und Igor Strawinsky. Die Bearbeitung seines Bepob-Tangos fügt sich in diese Tradition fast nahtlos ein.

Eckart Runge & Jacques Ammon:
Revolutionary Icons
Label: Berlin Classics
Veröffentlichung: 13. August 2021
Preis: 19,99 Euro

Die Arrangements auf Revolutionary Icons erarbeiteten Eckart Runge und Jaques Ammon zusammen mit dem Jazzmusiker und Hochschul-Professor Wolf Kerschek. Ammon sagt, einige Ideen hätten sie nicht für möglich gehalten. Kerschek sei einer, der die Sprache von Big Bands genauso gut kennt wie die von Sinfonieorchestern. Auf der CD sind auch fünf Beethoven-Bearbeitungen zu hören. Den Abschluss bildet ein Neuarrangement des noch einzigen lebenden Musikers Stevie Wonder: "Don’t you worry bout a thing."

Produktinfo

Eckart Runge & Jacques Ammon: Revolutionary Icons

Label: Berlin Classics

Veröffentlichung: 13. August 2021

Preis: 19,99 Euro

 

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