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Ist über die Liebe nicht schon tausendfach geschrieben worden? Haben sich unsere Träume vom Glück im Lauf der Jahre verändert? Oder schwärmen und handeln wir so klug und dumm wie unsere Vorfahren? An Guy de Maupassant, Jahrgang 1850, und Monique Schwitter, Jahrgang 1972, lässt sich das gut nachverfolgen. Maupassants – vom Mare-Verlag wunderbar ausgestatteter – Debütroman „Ein Leben“ (1883) erzählt, wie man früher sagte, von einem Frauenschicksal. Von dem der jungen Jeanne, einer Seelenverwandten von Flauberts Emma Bovary. Sie möchte lieben und gerät an den Falschen, an den Lebemann Julien, der auf ihr Geld aus ist und sie permanent betrügt. Dass es mit ihm kein gutes Ende nimmt, ist kein Trost für Jeanne, die verfällt und vergeblich darauf hofft, dass ihr Sohn Paul nicht nach seinem Vater gerät.
Guy de Maupassant: Ein Leben. Roman. Übersetzt von Cornelia Hasting. Mare, 384 Seiten, 28 Euro
Monique Schwitter hingegen beschreibt in ihrem Roman „Eins im Andern“, der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, eine Ehe, die noch nicht an ihr Ende gekommen ist. Die Hauptfigur, eine Schriftstellerin Anfang vierzig, lässt die Männer ihres Lebens Revue passieren, zwölf an der Zahl, und gibt ihnen die Namen der Apostel. Ein Dutzend kunstvoll erzählter Geschichten vom Sich-Verlieben und vom Sich-Trennen, die um die immer gleichen Fragen kreisen: Wie kommt die Liebe? Und natürlich: Wie geht die Liebe?
Monique Schwitter: Eins im Andern. Roman. Droschl, 232 Seiten, 19 Euro.