Lena Uphoff
20.01.2011

Bewertung

Liturgie
2
Predigt
3
Musik
3
Atmosphäre
2

Kein Gottesdienst am Pfingstsonntag? Vor der Kirche der Paulusgemeinde in Ettlingen ist niemand zu sehen. Unscheinbar liegt sie in einer typischen Nachkriegssiedlung: gepflegte Vorgärten, Häuser der 50er, 60er Jahre. So auch die Kirche: ein schmuckloses, doppelgeschossiges Gebäude. Die Doppelschwingtür aus Glas ist verschlossen. Halt, dort links im Seitengebäude steht eine Tür offen.

Der schummrige Kirchraum dient zugleich als Gemeindesaal. Die gelb-milchigen Scheiben lassen nur wenig von der Frühlingssonne ahnen. Über dem Altar hängt an der roten Backsteinwand ein Holzkreuz. Stabparkett, weinrote Läufer, Stühle aus hellem Holz. Schlicht, aber nicht ungemütlich.

Zehn vor zehn Uhr: Im Raum verteilt sitzt ein halbes Dutzend Besucher. Die Glocke beginntzu läuten. Plötzlich kommt Bewegung in die Kirche. Als die Organistin um Punkt 10 Uhr beginnt, sind rund 70 Personen da.

Schnörkellose Begrüßung. Beim ersten Lied "Schmückt das Fest mit Maien" fällt die Orgel angenehm auf: nicht zu laut, nicht zu leise, das Tempo zügig. Trotzdem: Die Stimmung bleibt getragen. Im Wechsel mit der Gemeinde liest Pfarrerin Kira Busch-Wagner Psalm 118.

Dann Aufstehen zur Schriftlesung. Zum Pfingstkanon setzen sich einige, andere bleiben stehen. Währenddessen verlassen fast unbemerkt die neun Mädchen und Jungen vom Kindergottesdienst den Raum. Zum Glaubensbekenntnis stehen alle wieder. Die Orgel setzt ein - Moment, welches Lied ist jetzt dran? Etwas mehr Moderation hätte die Orientierung erleichtert und die Atmosphäre gelockert.

Pfarrerin Busch-Wagner liest den Predigttext aus der Apostelgeschichte (2,1-18). Das Brausen vom Himmel, wie die Jünger anfingen, in anderen Sprachen zu predigen. Die Sprachverwirrung ist ja eine Folge des Turmbaus zu Babel, erzählt Busch-Wagner. Gott strafte die Menschen für ihren Größenwahn und ihre Selbstüberschätzung. In ihrer kurzweiligen Predigt zieht sie Vergleiche mit der Ölpest im Golf von Mexiko - auch eine Folge menschlichen Übermuts. Sie spricht von einem babylonischen Wirrwarr der Interessen von Firmen, Regierungen, Umweltschützern. Pfingsten ist ein Fest der Hoffnung, betont die Pfarrerin: "Nichts brauchen wir nötiger als einen einenden Geist." Christen sollten darauf hinwirken, dass nicht gegen, sondern mit der Schöpfung gelebt wird. Im Großen wie auch im persönlichen Alltag.

Das Abendmahl geht zügig vonstatten. Vor dem Segen entschuldigt sich Busch-Wagner. Sie kann die Gottesdienstbesucher am Ausgang leider nicht verabschieden. Sie muss zum nächsten Gottesdienst eilen. Die Gemeinde singt: "Geh aus mein Herz und suche Freud".

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Kontaktinformationen der Gemeinde

Das Pfarramt
Kira Busch-Wagner, Pfarrerin
Jürgen Samlenski, Gemeindediakon
Evelin Ganz, Pfarramtssekretärin
Sigrid Herz, Hausmeisterin

Schlesierstr. 3
76275 Ettlingen Tel. 07243/ 1 24 62
Fax.07243/ 53 65 23
E-Mail: Paulusgemeinde.Ettlingen@kbz.ekiba.de

Im Internet unter http://kircheansnetz.de/PaulusEttlingen

Sprechzeiten im Pfarramt
Dienstag, Mittwoch, Freitag: 9 - 11 Uhr
Mittwoch auch 14-16 Uh

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