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Zweimal am Tag steht da ein frisches Video auf Facebook. Von hochkarätigen Künstlerinnen und Künstlern aus der internationalen Klassikszene. Der Cellist Johannes Moser etwa spielt Bach - wie auch die Violonistin Akiko Miyazawa. Stefan Baur am Saxofon spielt ein Stück von Astor Piazzolla, die Pianistin Lilit Grigoryan etwas von Federico Mompou. Mal zwei, mal fünf Minuten, manche, wie Pablo Barragan Hernández an der Klarinette und Yannick Rafalimanana am Klavier sogar im Duett.
Einfach anschauen und genießen. Und das kostenlos. Illegal? Nein, ist es nicht. Aber natürlich hoffen die Interpretinnen und Interpreten dass man am Ende ihrer kammermusikalischen Darbietungen den "Spenden"-Button drückt. Denn sie unterstützen die Initiative "Classical musicians to help refugees during corona crisis".
"Wir haben diese Initiative ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass viele klassische Musiker*innen nicht nur um sich selbst und ihre eigene, derzeitig häufig prekäre Situation aufgrund von COVID-19 kreisen, sondern Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen möchten", erklären die Initiatoren, der Fotograf Nicolaj Lund und die Musikmanagerin Antonia Paulus.
Spenden für Ärzte ohne Grenzen
"Im Camp Moria in Griechenland sind 25.000 Gefüchtete (40 % von ihnen sind Kinder) eingepfercht und leben in Zelten, ohne Zugang zu einfachsten Hygiene-standards oder ausreichender Wasserversorgung", so die beiden weiter. Deshalb seien sie allen Musikerinnen und Musikern sehr dankbar, die mit ihrer Kunst den Spendenaufruf für Ärzte ohne Grenzen unterstützten. Denn dies sei eine der wenigen Organisationen, die noch Zugang zum Camp habe und ununterbrochen die sofortige Evakuierung der Menschen in eine sichere und menschliche Umgebung fordere.
Zu Hause bleiben, Musik genießen - und dabei die Außenwelt nicht vergessen: Das muss kein Widerspruch sein!