Amica e. V.
Hilfe für vergewaltigte Frauen in Libyen
Schutz für vergewaltigte Frauen in Lybien
17.10.2013

Sie stand auf der Seite der Oppositionellen, als in Libyen 2011 die Revolution gegen Gaddafi begann. Als Studentin verteilte sie mit Freundinnen Flugblätter in der Univer­sität und wurde von der Geheimpolizei geschnappt. Verschleppt in ein Gefängnis, musste sie sich nackt ausziehen und kam in eine Zelle mit etwa dreißig weiteren nackten Frauen. Drei Monate blieb sie dort. Sie wurde gefoltert und immer wieder vergewaltigt. „Ich fühlte mich wie ein Tier“, sagt sie.
Vergewaltigung ist eine Kriegswaffe. Das zeigt sich auch in anderen Bürgerkriegen, etwa in Syrien. Der Verein AMICA e. V. unterstützt seit 20 Jahren Frauen und Mädchen in Krisenregionen. In Libyen arbeitet er mit lokalen Frauenorganisationen zusammen, die in zwei Zentren die Opfer psychosozial betreuen. In einem dieser Häuser traf Mitarbeiterin Christina Hering auf die Studentin, die ihr von ihrem Schicksal berichtete.
Trotz Therapien leidet die junge Frau auch zwei Jahre nach ihrer Befreiung noch unter ihrem Trauma. Wenigstens wurde sie nicht von ihrer Familie verstoßen, deren Ehre sie angeblich beschmutzt hat. Aber auch sie kann außerhalb der Zentren nicht über das Erlebte reden. Sie empfindet es als Schande.

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