Sympathisch kommt König Saul im Alten Testament nicht rüber. Er will den familiären Frieden auf patriarchale Weise retten, unterdrückt seine Liebe zu David und beschimpft seinen Sohn Jonatan. In ein positiveres Licht rückt die Bibel die Freunde David und Jonatan. Sie küssen sich auf den Feldern, verbünden sich und weinen umeinander (1. Samuel 20,41 und 2. Samuel 1,26).
Thomas Staubli
Im Gilgameschepos der Babylonier berühren, umarmen und küssen sich die Helden Gilgamesch und Enkidu. Gilgamesch träumt an den Schenkeln seines Gefährten davon, mit ihm zu schlafen.
In den Sündenregistern der Ägypter taucht Homosexualität nicht auf, verurteilt wird aber der Besuch beim männlichen Prostituierten und Vergewaltigung. Sie erzählten mit Abscheu, wie Seth seinen Bruder Horus vergewaltigte und erniedrigte. Auf die Verurteilung von homosexueller Nötigung zielt auch die Geschichte von Sodom und Gomorrha im 1. Buch Mose 19 ab und wohl auch die Regelungen im 3. Buch Mose 18,22; 20,13.
Der Apostel Paulus lehnte Männerliebe und Frauenliebe generell ab, weil sie "widernatürlich" sei (Römer 1,26 f). Diese naturrechtliche Argumentationsweise legitimierte jahrhundertelang homophobes Denken.
Phobien
Man kann die Menschen besser manipulieren (sie somit vom wirklich-wahrhaftigen Menschsein abhalten, bewusst oder/und unbewusst), wenn man ihnen SCHEINBAR überlebenswichtige Regeln einredet - So vegetieren wir immernoch in Bewusstseinsschwäche mit Angst, Gewalt, egozentrierten und wettbewerbsbedingtem "Individualbewusstsein", anstatt Bewusstseinsentwicklung zu einem zweifelsfrei-eindeutig vernunftbegabten Ebenbild mit geistig-heilendem (vor allem psychosozial) Selbst- und Massenbewusstsein, OHNE ...
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können