Wo kommt das her - Black is beautiful
Wo kommt das her - Black is beautiful
Nés Hasebach ©Stiftung Bibel+Orient
Black is beautiful
"Schwarz bin ich und lieblich." Amerikanische Bürgerrechtler:innen prägten daraus einen Slogan: "Black is beautiful."
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
10.02.2021

Braun bin ich, aber gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars", singt die Braut im Hohelied 1,5 – nach der ­älteren Lutherbibel. Sinniger übersetzt die revidierte Lutherbibel von 2017: "Ich bin schwarz" (die Ziegenhaarzelte der Kedariter waren rabenschwarz) "und gar lieblich" – "und", nicht "aber"!

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli, 58, erforscht ­biblische ­Bild­symbolik an der ­Universität ­Fribourg.

Schwarze Schönheiten wurden nicht nur im Alten Orient verehrt: in Ägypten die verklärte Königin Ahmes Nefertari, in Harran die Liebesgöttin Ischtar und im gesamten Mittelmeerraum die Göttinnen Isis, ­Kybele, Demeter, ­Diana, Aphrodite und Venus. Die christianisierte Form ist die Schwarze Madonna: in Einsiedeln, Czenstochau, Altötting, Monserrat, Loreto und andernorts. Schwarz ist Maria, wie ­die Geliebte im Hohelied. Hindus verehren die schauerlich-faszinierende schwarze Kali in Kalkutta. Sogar Muslime, die Göttliches in Menschengestalt nicht verehren dürfen, pilgern zum Schwarzen Stein in Mekka.

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