Illustration von Mensch im Bett, das Telefon geht in Flammen auf vor lauter schlechten Nachrichten
Angst vor schlechten Nachrichten aus der Welt
Kati Szilagy
Schlechte Nachrichten
Hiobsbotschaften
Ein guter Freund schickt täglich Nachrichten mit schlechten Meldungen aus aller Welt - doch den Empfänger ziehen die Hiobsbotschaften eher runter. Stefanie Schardien weiß einen guten Umgang mit der Situation
Stefanie SchardienARD/BR/Markus Konvalin
16.04.2024
2Min

Kai J. aus Berlin fragt:

Ein guter Freund lebt weiter ­entfernt von mir. Deshalb tauschen wir uns oft über Kurznachrichten aus. Morgens schickt er mir die ­neuesten Meldungen – meistens schlechte. Ich teile mit ihm die Sorge um das Klima und die Demokratie. Aber die vielen Hiobs­botschaften ziehen mich runter . . .

Stefanie Schardien antwortet:

Da Sie selbst schon die Fährte zu Hiob legen: In dieser biblischen Geschichte verliert der Mann ­alles: Familie, Besitz, Gesundheit. Eigentlich mehr, als ein Mensch ertragen kann. Seine Freunde wollen ihn trösten. Nach erstem gemeinsamem Schweigen wollen sie mit ihm Ursachen für das Leid finden, Gründe diskutieren. Hiob mag davon nichts hören. Es tut ihm offen­bar nicht gut beim Bewältigen des ganzen Elends. Er braucht Zeit, um alles mit sich und Gott auszumachen.

Wenngleich uns zwei Jahrtausende von der Geschichte trennen: Auch heute erleben wir, dass wir je nach persönlicher Konstitution, je nach Lebensphase oder sogar Tagesform unterschiedlich mit den vielen Hiobsbotschaften in der Welt umgehen. Ihrem Freund scheint die direkte und ständige Konfrontation der Sorgen gut­zutun. Sie brauchen ab und an Ruhe. Wenn es sich um einen "guten Freund" handelt, dann erzählen Sie ihm, wie sehr Ihnen die schlechten Nachrichten gerade aufs Gemüt schlagen. Und dass Sie sich damit nicht weltfremd weg­ducken wollen, sondern so Kraft tanken, um sich der Wirklichkeit dann wieder ­stellen zu können.

Alternativ könnten Sie auch verabreden, dass Sie sich für jede schlechte Meldung mindestens zwei gute schicken. Die zu finden und weiterzuerzählen, ist heute eine nicht zu unterschätzende Aufgabe!

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das LKW aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.